Das Eichsfeld

Das Eichsfeld - das sind sanft geschwungene Hügelketten, weithin sichtbare Berge, Täler, bewaldete Hänge, eine abwechselungsreiche Landschaft sowie größere und kleinere Ortschaften mit z. T. mittelalterlichem Charakter.

Der Kreis Eichsfeld liegt im Bundesland Thüringen, zwischen Harz, Hessischem Bergland und Thüringer Wald und damit im Zentrum des vereinten Deutschlandes. Die Region Eichsfeld umfasst auch Teile des Unstrut-Hainich-Kreises sowie des Kreises Göttingen (Niedersachsen).

Einige wichtige Daten: (Stand vom 31.12.1998)

Fläche: 939,84 qkm
Bevölkerung: 115.379
höchster Punkt über NN: 543 m (Gobert)

Das Eichsfeld ist ein Landstrich mit einem eigenständigen Kulturraum.

Durch die Zugehörigkeit zu den Bistümern der Mainzer Erzbischöfe ergibt sich der Katholizismus im ansonsten protestantischen Umfeld. Die im Eichsfeld typischen Sitten und Gebräuche haben ihre Wurzeln in der Gläubigkeit der Bewohner und der engen Verbundenheit zu kirchlichen Traditionen.

Im Jahre 1815 wurde beim Wiener Kongress die Eigenstaatlichkeit des Eichsfeldes aufgehoben. Es wurde zwischen dem Königreich Hannover und der preußischen Provinz Sachsen aufgeteilt. Diese Teilung war Grundlage für die 45 Jahre andauernde Trennung des Eichsfeldes.

Mit der Gebietsreform 1994 wurden die beiden Landkreise Heiligenstadt und Worbis zum Landkreis Eichsfeld zusammengeschlossen.

  

Die Geschichte des Eichsfeldes

897 erste urkundliche Erwähnung des Eichsfeldes
1022 erste Nachricht über Mainzer Besitzungen auf dem Eichsfeld
1124 Beginn der Klostergründungen auf dem Eichsfeld
1022 - 1573 Mainz erwirbt weitere Besitzungen und bildet die Verwaltungsstruktur heraus
1524 Ausbruch des Bauernkrieges in der freien Reichsstadt Mühlhausen. Pfeiffer zieht gegen das Eichsfeld, plündert und verbrennt Klöster und adelige Höfe. Viele Bewohner wenden sich dem Protestantismus zu.
1575 Beginn der Gegenreformation durch die Jesuiten. Im Verlauf von etwa 50 Jahren wird das Eichsfeld bis auf wenige Dörfer für den katholischen Glauben zurückgewonnen.
1622 Für das Eichsfeld beginnt der 30jährige Krieg. Die Schweden, die Kaiserlichen, die Dänen, die Hessen und die Thüringer verproviantieren sich, plündern und brandschatzen.
1650 Der Kurfürst von Mainz tritt wieder in Besitz seines Landes, das zu mehr als einem Drittel verwüstet war und dessen Bevölkerung auf ein Viertel zurückgegangen war.
1655 Kurfürst Johann Phillip besucht das Eichsfeld, gewährt seinen Untertanen drei Jahre Steuerfreiheit und bewilligt unentgeltliches Bauholz.
1691 Valentin Degenhardt führt die Arrasweberei (hier Raschweberei genannt) auf dem Eichsfeld ein.
1773 Papst Clemens XIV. hebt den Jesuitenorden auf. Die Jesuiten verlassen nach 200 Jahren segensreicher Tätigkeit das Eichsfeld.
1757 Der siebenjährige Krieg beginnt und schlägt im Eichsfeld neue Wunden.
1802 König Friedrich Wilhelm III. nimmt das gesamte Eichsfeld für die Krone Preußens in Besitz.
1803 Säkularisierung der Klöster Gerode, Zella und Reifenstein
1806 Napoleon ergreift Besitz vom Eichsfeld.
1815 Der Wiener Kongress teilt das Eichsfeld. Es entstehen die Kreise Heiligenstadt und Worbis. Vom Untereichsfeld ergreift das Königreich Hannover Besitz.
1826 Ausbau der großen Rheinstraße (Teilstück) Berlin, Kassel, Köln als Kunststraße (heutige B 80)
1834 Ausbau der Straße von Mühlhausen über Dingelstädt nach Duderstadt ebenfalls als Kunststraße.
1867 - 1898 Aufbau des Bahnnetzes (Strecken Halle - Kassel, Gotha - Leinefelde, Leinefelde - Treysa, Leinefelde - Wulften)
1870/71 Nach dem Deutsch-Französischen Krieg entwickeln sich Industrie, Handwerk und Gewerbe aber auch die Wanderarbeiterbewegung.
1914 - 1945 Die beiden Landkreise bleiben von direkten Kriegseinwirkungen weitgehend verschont, haben aber unter den Gesamtlasten zu leiden.
1952 Verstaatlichung der Industrie in großem Stil
1960 Eichsfeldplan, Entstehung der Baumwollspinnerei in Leinefelde, Bau des Zementwerkes in Deuna, Organisation der Landwirtschaft in Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften
1972 weitere Firmen-Verstaatlichungen
1990 Wiedervereinigung, die Landkreise gehören zum Land Thüringen
1994 Die Landkreise werden im Zuge der Gebietsreform zum Landkreis Eichsfeld zusammengefasst. Kreisstadt wird Heilbad Heiligenstadt.

  

Das Wappen des Landkreises Eichsfeld

Das Wappen des Landkreises Eichsfeld wurde durch das Thüringer Landesverwaltungsamt am 27. März 1995 wie folgt genehmigt:

Im silbernen Schild ein roter, rechtsschauender, goldbewehrter, rotgezungter Adler mit goldenem Schnabel und goldenen Krallen, mit silbernem sechsspeichigen Mainzer Rad auf der Brust.

Dieses Wappen wurde aus dem Majestätswappen König Friedrich Wilhelms von Preußen vom 9. Januar 1817 in der Fassung der Berichtigung vom 11. Januar 1864 übernommen. 

Während das sechsspeichige silberne Rad an die Herrschaft der Kurfürsten und Erzbischöfe von Mainz vom 9. Jahrhundert bis 1802 über deren eichsfeldische Exklave erinnert, verdeutlicht der rote brandenburgisch-preußische Adler die nachfolgende Zugehörigkeit zum Königreich Preußen.